Ursachen für das Algenwachstum

Die Algen gedeihen bei Sonnenlicht und ausreichend Nährstoffen. Die Nährstoffquellen sind vielfältig und können vielfach vermieden werden. Die Frage ist also woher kommen die Nährstoffe und wie kann man Nährstoffe reduzieren.

• Die Nährstoffe – Quellen

Alles dreht sich, neben dem Sonnenlicht (ein Schattiernetz*kann Abhilfe schaffen), um die Nährstoffe Phosphat und Nitrat. Steigt der Phosphatgehalt über 0,035 Milligramm per Liter dann fühlt sich die Alge wohl.

Hier die wichtigsten Nährstoffquellen für Algen:

  • Standort
  • Erstbefüllung
  • Wasserpflanzen
  • Bodenschlamm (Mulm)
  • Laub und Bäume
  • Leitungswasser
  • Wasser von Wiese und Garten
  • Wasser vom Dach
  • Fischkot, Fischfutter
  • kalkhaltige Steine
  • defekte oder unbrauchbare Filter
  • falsch platzierte Pumpen

Die Nährstoffquellen erkennen und Nährstoffe zu reduzieren und zu kontrollieren ist die fundamentale Aufgabe um einen algenfreien Teich zu erhalten.


• Die Lücke im Frühjahr

Algen im Frühjahr
Ende März – die Fadenalgen fühlen sich wohl

Die Sonne scheint, das Wasser wird erwärmt und umgewälzt. Damit kommen auch Nährstoffe vom Teichgrund in den Kreislauf.

Andere Wasserpflanzen die ebenfalls Nährstoffe dem Wasser entziehen sind noch nicht aktiv. Ebenso sind die Mikroorganismen die Nährstoffe binden noch wenig aktiv.

Es entsteht in dieser Zeit ein riesiges Nährstoff – Überangebot das die Schwebealgen auf den Plan rufen.

Wachsen die anderen Wasserpflanzen und die Mikroorganismen vermehren sich, so wird das Nährstoffangebot geringer und somit werden die Algen weniger.

Ein Algenwachstum im zeitigen Frühjahr ist also völlig natürlich und sollte sich dann auf ein Normalmaß reduzieren.

Entgegenwirken kann man dem indem man den üblichen Frühjahrsputz im Herbst macht.


• Der Standort

Der beste Standort für den Gartenteich (Buchtipp: Gartenteiche anlegen*) ist ein immer wiederkehrendes Thema.

Unter Standort ist Lage wie auch die Planung gemeint. Eine gute Planung ist wichtig, doch nicht immer lässt sich das Optimum umsetzen. Nicht selten muss man mit Kompromissen leben.

Ein gut geplanter Gartenteich, so sagt man, ist pflegeleichter als eine Wiese. Probleme am Teich teilen sich wie in etwa wie folgt auf:

90 % Baufehler
5 % echte Probleme
5 % natürliche Vorkommnisse

Faktoren der Planung sind:

  • ausreichend Wassertiefe (mind. 1,50m; besser 2m)
  • Sumpfzone
  • Schatten (max. 6 Stunden Sonneneinstrahlung)
  • Drainagegraben
  • Teichmaterial (kalkarme Kiesel, kein Mutterboden)
  • ausreichend Wasserpflanzen

… und vieles mehr

Merke: Je kleiner und flacher das Gewässer ist, desto wahrscheinlicher sind Algenprobleme. Je größer der Teich desto stabiler die Wasserwerte.


• Erstbefüllung

Wird ein Gartenteich zum ersten mal befüllt so hat man es sehr häufig mit einer Algenblüte zu tun. Der Hauptfaktor ist das Leitungswasser.

Wenn es zuviel Phosphate enthält ist das eine Einladung für die Algen. Näheres unter Leitungswasser. Dazu kommt dass andere Nährstoffverwerter und Mikororganismen noch nicht aktiv sind und alles den Algen zur Verfügung steht.

Allerdings kann man mit Starterbakterien und Phosphatsenkern dem Teich auf die Sprünge helfen.


• abgestorbene Wasserpflanzen

abgestorbene oberirdische Wasserpflanzen
abgestorbene oberirdische Wasserpflanzen

Wasserpflanzen nehmen Nährstoffe wie Nitrat und Phosphat auf.

Sterben Wasserpflanzen ab, so geben sie dem Wasser die Nährstoffe zurück und entziehen durch den Verfallsprozess dem Wasser Sauerstoff.

Tipp: Durch das rechtzeitige und regelmäßige zurückschneiden der Wasserpflanzen entfernt man die in den Wasserpflanzen gebundenen Nährstoffe. Ebenso wichtig das Entfernen abgestorbener oberirdischer Wasserpflanzen im Randbereich und der Sumpfzone.


• Laub und Bäume

Laub im Wasser
Laub unter Wasser

Der Laubeintrag ist ein großer Faktor bezüglich Nährstoffe im Gartenteich. Denkt man den idealen Standort im Halbschatten unter Bäumen zu haben, so wird das Laub dafür sorgen dass das Wasser mit Nährstoffen versorgt wird.

Zwar reduzieren Bäume die Sonneneinstrahlung was das Algenwachsum zunächst bremst, bringt aber durch Laubeintrag und Blütenstaub wieder Nährstoffe ins Wasser.

Tipp: Abhilfe kann einLaubnetz schaffen. Das hilft einen großen Teil des Laubes abzufangen. Doch ist auch verantwortungsvoller Umgang mit den Laubnetzen geboten. Es können sich Vögel darin verfangen, deshalb sollte das Netz nicht zu fein sein. Kann man kein Laubnetz spannen dann kann man mit einem Teich- und Schlammsauger das abgesunkene Laub absaugen oder mit einem Kescher arbeiten.


• Teichschlamm, Bodenschlamm, Mulm

Jeder Gartenteich neigt zur Verlandung. Die Schlammschichten werden immer dicker und immer mehr Nährstoffe sammeln sich an.

Teiche werden alle paar Jahre entleert und der Bodenschlamm (Mulm) entfernt. Mit einer Räumung werde auch Kleinlebewesen und Mikroorganismen entfernt. Es dauert seine Zeit bis sich über Mikroorganismen wieder ein biologisches Gleichgewicht einstellt.

Bei einer kleinen Teichschale➚ oder Miniteich macht das durchaus Sinn jährlich zu entleeren. Diese Teiche haben in aller Regel die Funktion eines Zierteiches und werden zum Winter hin, mangels ausreichender Wassertiefe, sowieso leergeräumt und die Wasserpflanzen entsprechend eingelagert.

Man kann man auch über eine “Teilräumung” mit einem Schlammsauger nachdenken in dem man dicke Schichten an Mulm und verrottendes Laub einfach absaugt.

Eine gewisse Schicht an Mulm ist notwendig um Kleinlebewesen und Mikroorganismen eine Lebensgrundlage zu geben.


• Leitungswasser

Leitungswasser
Leitungswasser

Leitungswasser wird häufig mit Phosphat angereichert. Das soll Korrosionsschäden an den Leitungen verhindern. Der Grenzwert liegt laut Trinkwasserverordnung bei 5 mg Phosphat per Liter. Algen fühlen sich ab einem Wert von 0,035 mg/l und höher wohl.

Wasserwerke veröffentlichen  die Wasseranalysen im Internet oder schicken auf Anfrage die entsprechenden Unterlagen zu.

Aufgrund dieser Phosphatwerte im Trinkwasser kommt es nach der Erstbefüllung von Teichen gerne zu einer starken Algenblüte. Heutige Phosphatbinder sind sehr effektiv und man kann dieses Problem damit gut in den Griff bekommen.

Tipp: Enthält das Leitungswasser zu viel Phosphat, kann man mit einem Phosphatbinder arbeiten.

Hartes, karbonatreiches Wasser, von Algen geliebt, lässt sich enthärten. Der Markt stellt eine Reihe bewährter Phosphatbinder zur Verfügung.


• Wasser von Wiese und Garten

Liegt der Wasserspiegel des Gartenteichs ebenerdig oder tiefer zur Wiese oder Garten, so werden bei Regen Nährstoffe eingespült. Wird der Rasen auch noch gedüngt so wird auch ein Teil dieses Düngers in das Teichwasser gelangen.

Tipp: Bei der Planung des Gartenteiches an einen Drainagegraben denken.


• Regenwasser vom Dach

Dachrinne-Regenrinne
Dachrinne-Regenrinne

Regenwasser wird kontrovers diskutiert. In der Tat gibt es einiges zu beachten wenn Regenwasser in den Teich geleitet wird.

Zum einen sind da die Nährstoffe auf der Dachfläche und in der Dachrinne. Diese sind vorhanden und von Jahreszeit von Jahreszeit auch verschieden stark in der Konzentration. Liegt viel Blütenstaub in der Luft so ist dieser auch auf dem Dach und wird dann eingespült. Vermoderndes Laub in der Dachrinne sind weitere Nährstofflieferanten.

Zum anderen sind es die Rohre und die Dachfläche selbst. Ist das Dach aus Kupfer? Sind die Rohre aus Kupfer? Ist die Dachfläche und die Rohre aus Kupfer so ist angeraten zumindest einen Wassertest zu machen. Sind es nur die Rohre und der Teich ist groß genug, so muss man sich in aller Regel keine Sorgen machen. Ich persönlich würde immer einen Kufpertest machen um beruhigt zu sein.

Regenwasser ist weiches Wasser das von den Algen nicht besonders gemocht wird. Es wird abgeraten die Erstbefüllung eines Gartenteiches mit Regenwasser vorzunehmen. Nur Regenwasser ohne Aufbereitung macht Probleme in den Wasserwerten und auch andere Wasserpflanzen werden zunächst Probleme bekommen solange die Teichbiologie sich nicht eingependelt hat.

Tipp: Dachrinnen regelmäßig reinigen. Bei Kupferdach – Wasser testen.

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• Fische gegen Algen?

Fische sind Nährstoffschleudern, sei es durch den Kot den sie einbringen oder durch das überschüssige Futter das zum Boden sinkt. Ab und an wird immer noch empfohlen Fische gegen Algenwachstum einzusetzen. Damit schafft man sich mehr Probleme als man löst. Fische gegen Algen einzusetzen ist keine gute Idee. Fachleute raten davon ab.

Ist der Gartenteich als Fischteich angelegt, so muss dieser über eine gewisse Größe und am besten Technik sowie Filteranlagen verfügen.


• kalkhaltige Steine, Sand und Kies

Kalkstein
Kalkstein

Oft als Verursacher von Algenblüte übersehen  werden kalkhaltige Randsteine Sand oder Kies als Teichgrund oder im Bachlauf. Das Wasser wird hart und kalkhaltig. Das lieben die Algen.

Maßnahme: Wer bereits kalkhaltigen Kies und Sand verbaut hat der sollte, wenn möglich, die Materialien ersetzen. Auf Kies, Sand oder Steine verzichten möchte ich an dieser Stelle abraten. Zu wichtig sind Filterfunktion und der Raum für Kleinlebewesen der dadurch entsteht.

Tipp: Wer selbst Kies oder Steine sammelt und diese in den Gartenteich einbringt sollte diese vorher unbedingt waschen. Von Kunstdünger bis hin zu Straßendreck kann sich so ziemlich alles darauf befinden.


• Technik, Pumpen, Filter, UVC Lampen

Viele bauen auf Technik im Gartenteich. Sinnvoll eingesetzt kann die Technik in der Tat hilfreich sein. Pumpen zum Beispiel imitieren einen Zu- und Ablauf wie in einem natürlichen Gewässer.

Doch bei unsachgemäßem Einsatz kann mehr zerstört werden als man gutes damit tut. Folgende Fehler können auftreten und zu einem starken Algenwachstum führen.

  • Bodenschlamm wird aufgewirbelt
  • Die Wasserschichtung wird verwirbelt
  • Mikroorganismen werden zerstört (vor allem  durch UV-C Lampen)
  • Kleinlebewesen wie junge Schnecken werden zerstört
  • Filter werden nicht gepflegt oder sind falsch befüllt

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass ein fischloser Teich ohne Technik hervorragend funktioniert.

Letzte Aktualisierung am 19.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API