Algen im Teich entfernen

Fadenalgen
Fadenalgen als Matte

Fadenalgen im Teich? Gratulation, der Gartenteich ist gesund, die Wasserqualität ist gut. Die Algen dürfen nur nicht überhand nehmen.

Für den Gartenteich sind zwei Algenarten interessant, Fadenalgen und Schwebealgen.

Algen sind ein Symptom, sie treten dann auf wenn die Bedingungen dazu vorhanden sind. In einem gesunden Wasser treten natürlicher Weise Algen auf und verschwinden auch wieder.

Ein Gartenteich ist durch den Einsatz von Teichfolie ein geschlossenes System. Das Wassergleichgewicht ist zum Teil seiner Möglichkeiten sich selbst zu reinigen beraubt . Es obliegt uns für ein annähernd natürliches Gleichgewicht zu sorgen. Deshalb muss ein Teichbesitzer sich auch mit Algen beschäftigen.

Manchmal nehmen Algen überhand und der Teich ist überfordert. Dann muss dringend nachgeholfen werden um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Es müssen Überlegungen angestellt werden um ein Ungleichgewicht in Zukunft zu vermeiden.

Auf diesen Seiten geben wir einen Überblick über Ursachen und Abhilfe sowie Sofortmaßnahmen und Nothilfe bei Algenblüte und Fadenalgen.

Dazu gibt es Tipps zum Gartenteich und Hinweise auf bewährte Produkte und Werkzeuge, die zum großen Teil im eigenen Gartenteich oder den Teichen im Bekanntenkreis angewendet werden.


• Die Algenarten

Es gibt mehrere zehntausend Algenarten (Schätzungen gehen bis zu 1 Million), von mikroskopisch klein bis zu 60m Länge.

Wenn es um den Gartenteich geht spricht man in aller Regel von Schwebealgen und von Fadenalgen.

Sehr oft hört man auch den Begriff Grünalgen. Umgangssprachlich sind damit häufig die Schwebealgen gemeint obwohl die Fadenalgen ebenfalls zu den Grünalgen gehören.

Es gibt kein Gewässer ohne Algen, schon alleine deshalb da Algen sich im Feinstaub befinden.

Algen sind ein natürlicher und wichtiger Bestandteil in jedem Gewässer. Im Übermaß können sie einen Gartenteich oder Miniteich dauerhaft aus dem Gleichgewicht bringen.



• Schwebealgen

Schwebealgen
giftgrüne Schwebealgen

Ist das Wasser grün, so sind Schwebealgen dafür verantwortlich. Sie sind mikroskopisch klein und mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Nur die riesige Anzahl macht sie überhaupt als grünen Schleier sichtbar.

Spricht man von Algenblüte dann sind Schwebealgen gemeint die sich explosionsartig vermehren. Das Wasser erscheint dann trüb und grün. Im Extremfall kann man nicht tiefer als wenige Zentimeter ins Wasser blicken.

Schwebealgen nutzen gerne die typische Frühjahrslücke, sprich die Zeit bevor Mikroorganismen und Wasserpflanzen nach dem Winter aktiv werden. In dieser Zeit ist das Nährstoffangebot im Wasser besonders hoch. Nach 2 bis 3 Wochen ist eine typische Algenblüte vorüber.

Das heißt aber nicht dass das schadlos vorüber gegangen ist. Während dieser Zeit hat sich organisches Material gebildet das nun am Grund liegt und unter Sauerstoffverbrauch verrottet und den sogenannten Mulm bildet.

Besser die Algenblüte taucht nicht im Gartenteich auf, denn das bedeutet auch immer eine Belastung wie organische Rückstände. Während der Teichsaison hat man Zeit vorzubauen um die Algenblüte im Gartenteich für das kommende Jahr zu verhindern. Nach der Algenblüte ist vor der Algenblüte.

Verschwindet die Algenblüte nicht nach 2 bis 3 Wochen ist dringend angeraten etwas zu unternehmen. Um die Algenblüte in den Griff zu bekommen gibt es inzwischen gute und effektive Möglichkeiten. Auch vorbeugend lässt sich viel unternehmen.

Sterben Schwebealgen ab so bilden sie einen Mulm, eine Schlammschicht, beste Basis für das nächste Algenwachstum. Bekämpft man Schwebealgen mit Methoden die darauf basieren die Schwebealgen abzutöten (z.B. ungeeignete Filteranlagen), so hat man zwar wieder klares Wasser, aber immer noch Nährstoffe im Wasser.


• Fadenalgen

Fadenalgen (auch Drahtalgen genannt) beginnen ganz klein und werden mehrere Meter lang. Fadenalgen können einen ganzen Teich unter sich ersticken sofern genügend Sonne und Nährstoffe vorhanden sind. Sterben sie ab so bilden sich am Teichgrund dicke Schichten an Mulm. Beim Zersetzungsprozess verbrauchen sie viel Sauerstoff und setzen wieder Nährstoffe frei.

Während des Wachstums entziehen Fadenalgen dem Wasser Nährstoffe und sind großartige Sauerstofflieferanten. Fadenalgen bieten vielen Kleinlebewesen wie Kaulquappen, Käfer- und Libellenlarven ein Zuhause. Fadenalgen sind wertvolle Wasserpflanzen, nur muss man sie gut im Auge behalten, ständig auf ein sinnvolles Maß reduzieren und verhindern dass sie absterben und absinken.

Es gibt Gründe Fadenalgen ganz aus dem Gartenteich zu entnehmen, vor allem Koi-Liebhaber wünschen dieses.

Fadenalgen zu entfernen ist etwas aufwendiger. Für den Teichbesitzer ist das eine dauerhafte Aufgabe wie Unkraut jäten für den Gärtner.

Man kann Fadenalgen mit entsprechender Wasserqualität, regelmäßiger Pflege und ein paar Hilfsmitteln sehr gut auf einem Niveau halten das dem Gartenteich wie den Kleinlebewesen sehr gut tut.

Fadenalgen sind hervorragend für den Kompost geeignet. Wer eine Wurmzucht hat, wird Fadenalgen als Futter schätzen.

Fadenalgen nutzen geschickt die Lücke im Frühjahr aus.


• Algenschleim, Algenschaum

Algenschaum

In vielen Foren und Gesprächen fällt häufig der Begriff Algenschleim und Algenschaum. Manchmal sind schmierige Ablagerungen auf den Steinen gemeint, manchmal Algenschaum der an der Oberfläche schwimmt.

Algenschaum sind Fadenalgen die vom Teichgrund wegen anhaftender Sauerstoffbläschen aufgestiegen sind. Mit Algenschleim ist häufig die Ablagerung kleiner Fadenalgen und anderer Algen an den Steinen oder der Teichfolie gemeint.


• Sind Algen gut oder schädlich?

Algen sind für den Gartenteich zunächst einmal sehr nützliche Pflanzen, sie entziehen dem Wasser Nährstoffe und liefern Sauerstoff. Keine Pflanze und keine Technik ist so effektiv wie die Algen.

Jedes zweite Sauerstoffmolekül das wir einatmen haben wir den Algen zu verdanken. Nebenbei binden Algen 3x soviel CO2 wie jede andere Nutzpflanze.

Die Gegenseite für den Teichbesitzer, die Algen entziehen Nachts dem Wasser genau soviel Sauerstoff wie sie tags über dem Wasser abgeben. Wer viel Algen im Teich hat, hat starke Sauerstoffschwankungen zwischen Tag und Nacht. Das kann Nachts sogar soweit gehen dass es für die Fische bedrohlich wird.

Gefährlich für den Gartenteich wird es ebenfalls wenn die Algen absterben. Dann sinken sie zu Boden, geben Nährstoffe ans Wasser ab und verbrauchen beim Zerfallsprozess jede Menge Sauerstoff. Es bildet sich Mulm (Teichschlamm) der dann als Kinderstube für die nächste Algengeneration dient. Der Gartenteich verlandet im Laufe der Zeit.

Für den Aufbau der Biomasse benötigen die Fadenalgen Kohlenstoff den sie zunächst aus gelöstem Kohlendioxid und Kohlensäure entnehmen. Ist diese Quelle aufgebraucht “knacken” sie die Karbonathärte und somit kann der ph-Werte und andere Werte aus dem Gleichgewicht geraten. Das System Teich gerät ins wanken.

Zudem sind Algen oft aus optischen Gründen nicht erwünscht.

Algen sind im gewissen Maß, das für jeden Teich ein anderes ist, nützliche Wasserpflanzen.

Doch schnell können Algen zur Gefahr werden. Algen im Griff zu haben ist eines der wichtigsten Aufgaben eines Teichbesitzers.